Glaskugel war gestern – Textiler simulieren Prozesse für Materialfluss

LabTour am STFI
Gemeinsam mit dem Textil vernetzt-Team am STFI diskutieren und erarbeiten die Teilnehmer erste Ansätze einer digitalen Strategie für ein fiktives mittelständisches Unternehmen. Foto: STFI

Labtour-Reihe am Sächsischen Textilforschungsinstitut e.V. (STFI) zeigt Potenzial von Simulationen für die Textilbranche

Vision oder Realität: Neue Anlagen bereits vor Baubeginn auf wichtige Parameter wie Durchsatz, Leistungsgrenzen und Störeinflüsse prüfen oder bestehende Systeme in einem virtuellen Umfeld optimieren? Das funktioniert: Mit Simulationen können Änderungen am System anhand von Modellen leicht und ohne Beeinflussung des laufenden Betriebs durchgeführt werden. Am STFI in Chemnitz erhalten mittelständische Textiler Impulse zum Umgang mit der zukunftsweisenden Methode.

In den vergangenen Monaten ist am Sächsischen Textilforschungsinstitut e.V. (STFI) ein vielseitiges Forschungs- und Versuchsfeld entstanden, welches die Branche bei der Transformation in das Zeitalter der Digitalisierung unterstützen soll. Das Angebot richtet sich vor allem an mittelständische Textiler: vom Faserhersteller über den Textilproduzenten bis hin zum Textilmaschinenbauer.

Neben Lösungen zur vernetzten Produktion zeigt das Forschungs- und Versuchsfeld auch Simulationen und Modellierungen zur Materialfluss- und Prozessgestaltung in der textilen Wertschöpfungskette. Diese virtuellen Abbilder lassen Rückschlüsse auf das Verhalten der realen Systeme zu – egal ob bereits vor Baubeginn oder bei der Optimierung im laufenden Betrieb. „Prognosen über wichtige Produktionsparameter wie Durchlaufzeit oder Personalbedarf werden mit der Methode ebenso möglich wie die Nachbildung von Modifikationen und deren Auswirkungen“, erklärt Sten Döhler, Projektmitarbeiter am STFI. Änderungen am System können so leicht und ohne kostenaufwändige Beeinflussung des laufenden Betriebs getestet werden.

Sten Döhler erklärt den Mehrwert von Materialflusssimulation Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Textil vernetzt – ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördertes Projekt, um die digitale Transformation in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zu fördern – präsentiert am Schaufenster in Chemnitz auch die virtuellen Aspekte der Digitalisierung anschaulich und praxisnah. „Wir geben zur nächsten Labtour am 13. September 2018 einen ersten Überblick über den Nutzen von Simulation anhand verschiedener statischer und dynamischer Modelle“, erläutert Frizzi Seltmann, Projektkoordinatorin am STFI. Von 16:00 bis 18:30 Uhr werden in der „Textilfabrik der Zukunft“ Szenarien zur Materialfluss- und Prozessgestaltung aufgezeigt. „Wir werden in der kostenfreien Veranstaltung dabei ganz individuell auf die Fragen und Bedürfnisse der Unternehmer eingehen“, ergänzt STFI-Projektleiter Dirk Zschenderlein.

Eine Anmeldung ist bis zum 11. September 2018 über frizzi.seltmann@stfi.de erforderlich. Die Teilnehmerzahl ist auf zehn Unternehmer, Führungskräfte bzw. Fachexperten aus Produktion, IT und Projektmanagement begrenzt.

Was ist Mittelstand-Digital?

Mittelstand-Digital informiert kleine und mittlere Unternehmen über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung. Regionale Kompetenzzentren helfen vor Ort dem kleinen Einzelhändler genauso wie dem größeren Produktionsbetrieb mit Expertenwissen, Demonstrationszentren, Netzwerken zum Erfahrungsaustausch und praktischen Beispielen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ermöglicht die kostenlose Nutzung aller Angebote von Mittelstand-Digital. Weitere Informationen finden Sie unter www.mittelstand-digital.de.

Über das Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Textil vernetzt-Schaufenster „Vertikale Integration und vernetzte Produktionsketten“ am Sächsischen Textilforschungsinstitut e.V. (STFI)

Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Textil vernetzt hat zum Ziel, mittelständische Unternehmen der Textilindustrie und des Textilmaschinenbaus mit geeigneten Angeboten weiter bei der Erschließung technologischer und wirtschaftlicher Potenziale der Digitalisierung zu sensibilisieren und zu unterstützen. Die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen soll dadurch weiter gefestigt werden.

Der Gesamtverband textil+mode mit Sitz in Berlin übernimmt die Gesamtkoordination. An den Textilforschungsinstituten ITA (Aachen), STFI (Chemnitz) und DITF (Denkendorf) sowie beim Querschnittspartner Hahn-Schickard-Gesellschaft (Stuttgart) sind Schaufenster mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten eingerichtet, um Digitalisierung in der Textilindustrie erlebbar zu machen.

Schaufenster „Vertikale Integration und vernetzte Produktionsketten“ am STFI

Den Schwerpunkt am STFI-Schaufenster bilden die Themen „Vertikale Integration und vernetzte Produktionsketten“. Die Digitalisierung und Automatisierung von Produktionsprozessen, sowie die damit verbundene Technologieintegration, werden im Forschungs- und Versuchsfeld anschaulich in drei Themenbereichen vermittelt: Vernetzung von Maschinensystemen, Digitalisierung von Fertigungsprozessen und die automatisierte kundenindividuelle Textilproduktion.

Kontakt und weitere Informationen:

Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Textil vernetzt
c/o Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V. (STFI)
Schaufenster „Vertikale Integration und vernetzte Produktionsketten“
Projektleitung: Dirk Zschenderlein
Projektkoordination: Frizzi Seltmann
Annaberger Straße 240
09125 Chemnitz
Telefon: +49 371 5274-291
E-Mail: seltmann@textil-vernetzt.de 

Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Textil vernetzt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Ulrike Heine
Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e. V.
Reinhardtstraße 14 – 16
10117 Berlin
Tel.: 030 726220-46
E-Mail: heine@textil-vernetzt.de

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