Ankunft im KATHARINENHOF®: Pflegedienstleiterin Nadine Weiss (links) mit Kristina Collaku (mitte) und Eva Elezi (rechts), Foto: Judith Richter (BIP Chemnitz)

Der gebürtige Albaner Romarjo Elezi ist Mitarbeiter in der BIP Chemnitz gGmbH (BIP). 2014 kam er aus Albanien nach Deutschland und machte seinen beruflichen Weg über die Ausbildung zum Altenpfleger bis zum Dozenten für Pflege & Soziales.  Der Bedarf an Fachkräften in der Pflege und die guten Ausbildungsmöglichkeiten in Deutschland haben sich in seinem Freundes- und Familienkreis in Albanien herumgesprochen. So wurden zwei junge albanische Frauen auf die Ausbildung im BIP aufmerksam und entschlossen sich im letzten Herbst ihre Ausbildung 1.700 km von zu Hause in Angriff zu nehmen.

Viele Hürden mussten gemeistert werden: Das Finden eines Ausbildungsbetriebes, Termine bei der Botschaft, Vorabzustimmung bei der Bundesagentur für Arbeit, gegenseitige Vollmachten, um die Amtswege zu erledigen, der Abschluss einer Krankversicherung und natürlich das Finden einer Unterkunft sowie vieles mehr. Doch ein „Geht nicht, gibt es nicht im BIP!“ und so wurde mit Unterstützung des BIP-Teams um die Geschäftsführerin Judith Richter nach und nach jede Hürde gemeinsam mit den neuen albanischen Pflegekräften in spe übersprungen.

Für die fachpraktische Ausbildung wurde das Pflegeheim KATHARINENHOF® AM ALBERTPARK gewonnen. Dank der reibungslosen Kommunikation zwischen der Pflegeschule, dem Ausbildungsbetrieb und den zukünftigen Azubis konnten die umfangreichen Unterlagen beigebracht und die notwendigen Genehmigungen aller Behörden eingeholt werden. Bis zur Einreise nahmen die beiden jungen Frauen sogar online am Unterricht im BIP teil. Die Digitalisierung überschreitet in der Ausbildung zum Glück eben auch Ländergrenzen.

Im September 2021 war es dann endlich so weit. Die beiden Albanerinnen, Kristina Collaku (22 Jahre) und Eva Elezi (21 Jahre) trafen mit einem in Deutschland anerkannten Abitur für ihre Ausbildung zur Pflegefachfrau in Chemnitz ein.

In ihrer Ausbildung werden sie sowohl vom KATHARINENHOF als auch von der BIP Pflegeschule unterstützt und angeleitet. Durch ihren B2-Abschluss in der deutschen Sprache konnten die jungen Frauen sehr gut mündlich und schriftlich kommunizieren, was den schnellen Einstieg in ihre neue Zweitheimat erleichterte. Bald starten sie nun in ihr erstes Wechselpraktikum und absolvieren dort 10 Wochen praktische Ausbildung und ambulante Pflege.

Als Motivation für ihren Schritt, eine Bewerbung an die BIP-Pflegeschule zu senden, führen sie die begrenzten beruflichen Entwicklungschancen in Albanien an. „In Deutschland werden uns viele Möglichkeiten in einem guten Gesundheitssystem geboten. Die Ausbildung zur Pflegefachfrau ist vielfältig und Praktika kann man an verschiedenen Ausbildungseinrichtungen absolvieren und so mehr lernen“, erläutert Eva Elezi. Der Wunsch, in der Pflege eine berufliche Perspektive zu finden, ist bei ihr länger gereift, da sie gern mit Menschen arbeitet, die Hilfe benötigen und sie diese qualifiziert geben möchte. „Mein Ziel ist, dass sich alle Menschen gleich fühlen, unabhängig von den Möglichkeiten und Fähigkeiten, die sie haben.“ In der fachpraktischen Ausbildung im KATHARINENHOF® übernehmen die beiden Azubis jetzt schon Aufgaben in der Körperpflege oder Messung der Vitalfunktionen wie Blutdruck, Temperatur, Puls und Sauerstoffsättigung.

Sie fühlen sich in Chemnitz wohl, meistern ihre Ausbildung und haben sich gut eingelebt. Das Kennenlernen neuer Menschen fällt ihnen durch ihr aufgeschlossenes, freundliches Wesen leicht und macht sie glücklich. Die Stadt ist nun ihre zweite Heimat. Ihr Ziel ist es, gute und erfolgreiche Pflegefachkräfte zu werden, um Menschen helfen zu können, die Hilfe brauchen.

Nadine Weiss, die Pflegedienstleiterin vom KATHARINENHOF® AM ALBERTPARK, schätzt die beiden ausländischen Azubis in ihrer Einrichtung. „Natürlich war den beiden die Auseinandersetzung mit den vielfältigen großen Herausforderungen in einem fremden Land, einer fremden Stadt einen neuen Alltag zu beginnen, verständlicherweise deutlich anzumerken. Auch gab es erste Kommunikationshürden zu meistern. Unsere Mitarbeiter*innen bemühten sich also weniger ins sächsisch zu verfallen und unsere beiden Schülerinnen lernten sehr schnell dazu.  Sie machten zügig wunderbare sprachliche und fachliche Fortschritte. Gemeinsam mit der Unterstützung des BIP-Teams und unseren Praxisanleiter*innen konnten wir alle miteinander wachsen. Wir freuen uns, den mutigen Weg der beiden begleiten zu dürfen und schätzen sie als Kolleginnen sehr“, fasst sie den bisherigen gemeinsamen Weg zusammen.

BIP Pflegeschule zeigt wie Integration von ausländischen Jugendlichen gelingt

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